Hilfe, ich habe nichts anzuziehen! – Dann tu das!

Hilfe, ich habe nichts anzuziehen! – Dann tu das!

Jedes Mal, wenn du deinen Schrank öffnest, oder auch nur darüber nachdenkst, was du jetzt anziehen könntest, kommt dir nichts Passendes in den Sinn. Das nervt. Denn eigentlich ist der Schrank randvoll. Aber es ist einfach nicht das Richtige darin! Warum ist das so?

Wie schön entspannt wäre es, wenn wir den Schrank öffnen und alles ist ordentlich, einladend und wir finden sofort mit dem ersten Griff das passende Wohlfühl-Outfit für genau jetzt!? Für eben diese Situation, die uns gerade bevorsteht. Ein Power-Kostüm für den Businesstermin, das sexy Hingucker-Kleid für den ausgelassenen Abend mit Freundinnen in der Bar oder einfach ein legeres und trotzdem stilvolles Teil für den praktischen Alltag mit den Kindern, den Freunden oder den Nachbarn.

Und doch macht sich kurz vorm Umziehen das ungute Gefühl breit, dass im Schrank einfach nichts Verwertbares zu finden ist - wirklich nichts! Ja, das geht den meisten von uns so. Was du dagegen tun kannst?

Ich habe ein paar Wege gefunden, wie du diese Ratlosigkeit überwinden kannst. Wie du sofort eine Idee für dein Outfit hast. Ohne, dass du dafür zusätzlich Geld ausgeben musst.

Als Modedesignerin beschäftige ich mich selbstredend mit der Frage, "Was ziehe ich an?" Nicht nur für meine Kundinnen und Followerinnen auf meinem Insta-Kanal KNIT by kerstinnaegler, sondern natürlich auch für mich selbst.

Meine Leidenschaft gilt der Mode und der damit verbundenen Ästhetik. Ich gebe es zu, Mode, Beauty und gepflegtes Äußeres sind für mich wichtige Themen. Um sie bei allem, was wir sonst noch um die Ohren haben, effektiv bewältigen zu können, benötigen wir Methoden, die uns das Shoppen und Stylen leicht und erschwinglich machen. Immerhin haben wir auch Ansprüche. Mal abgehen vom Preis-Leistungsverhältnis sollen die Kleidungsstücke und Accessoires schick, hochwertig und nachhaltig sein. Sie sollen uns schlicht und einfach schöner machen! Alles andere kann weg. So ehrlich darf man sein.

Zuerst einmal müssen wir herausfinden, woran es liegt, dass wir gerade nichts Passendes im Schrank finden.

Müssen wir des Pudels Kern beim Shopping suchen? Oder im Schrank?

Was passiert mit uns zwischen der Umkleide beim Shopping und unserem Kleiderschrank, dass wir zuhause dieselben Klamotten, die uns eben im Laden noch so gut gestanden haben schon wenige Tage danach im Schrank nicht mehr wahrnehmen? Oder sie einfach nirgends dazu passen wollen. Dass sie quasi überflüssig sind, sobald wir zuhause über die Schwelle treten. Wo genau ist denn nun der Knackpunkt für das Versagen der Mode?

Wie du Fehlkäufe vermeidest

Nicht jedes Teil wird ein Lieblingsstück, das ein oder andere taucht nach Jahren als Schrankleiche wieder auf und passt dann schon nicht mehr, obwohl wir es fast nie getragen haben. Ein sogenannter Fehlkauf. Ärgerlich und er belastet unser Budget. Aber irgendwie ist es zum Wegwerfen zu schade. Okay, auch dafür gibt es eine Lösung, doch dazu kommen wir später.

Was also könnte am Point of Sale die Ursache sein? Verfallen wir dem hypnotischen Einfluss verkaufspsychologischer Tricks im Laden? Lassen wir uns von provisionsgetriebenen Verkäuferinnen etwas aufschwatzen, das gar nicht zu uns passt? Das wir vielleicht gar nicht wollten?

Möglich. Es ist sicher eine Mischung aus der überschwänglichen Shoppinglaune, die uns am sonnigen Frühlingstag ergriffen hat und den halblegalen Verkaufsmethoden. die uns in Versuchung führen. Doch wir sind all diesen Fallstricken ja nicht hilflos ausgeliefert. Wir können tatsächlich mit ein paar einfachen gedanklichen Stellschrauben etwas verändern.

Schaffen wir uns einen Shopping-Kompass

Bringen wir System in unsere Garderobe, Methode in unser Kaufverhalten und Erfüllung in unser tägliches Styling! Einverstanden? Let´s go!

 

Ursache Nummer 1, wir schätzen unseren Bedarf falsch ein

Wir kaufen nach Laune und nicht nach Bedarf ein. Wir kaufen für eine Idealvorstellung ein, nur nicht für all diese Situationen, in die wir jeden Tag mit 100- prozentiger Wahrscheinlichkeit immer wieder kommen. Und wenn wir im Laden stehen, haben wir das Reallife gar nicht auf dem Schirm.

Wir fühlen uns nicht jeden Tag gleich. Und so wie zu diesem Anlass haben wir uns bisher eben noch nie gefühlt.

Methode: Schreib dir daher eine Woche lang auf, wofür du täglich ein Outfit gesucht hast. Zum Gassi gehen mit dem Hund, die Kinder in die Schule zu bringen, für die Arbeit, für Kundengespräche, zum Essen gehen, zum Sport, zum Verreisen,.... um deine Anlässe herauszufinden.

Ziel erreicht: Nun weißt du genau, für welche Situation dir das eine oder andere Kleidungsstück fehlt und kannst ganz gezielt suchen. Einkaufen nach Plan sozusagen. Du fokussiert dich auf das, was du wirklich brauchst.

 

Ursache Nummer 2, das Problem mit den Größen

Wie viele Frauen ich kenne, bei denen wir durch die Klamotten blättern und bei zweimal der Hälfte heißt es "passt gerade nicht"! Ach, du dachtest, das wäre nur bei dir so?

Die Größen sind so unerbittlich unflexibel. Was heute passt ist morgen schon zu klein. Dieser eine Zentimeter… Gleich morgen nehm ich das wieder ab, diesmal aber wirklich. Haha, ich weiß, das ist schlicht unmöglich und wird nie, oder wenn dann nur für eine kurze Zeitspanne passieren, danach ist alles wieder wie vorher, nämlich zu eng.

Methode: Es gibt wenig Größenverstellbares, was wirklich praktisch wäre, doch immerhin sind Einheitsgrößen auf dem Vormarsch. Und natürlich hat Elasthan irgendwann seinen Siegeszug angetreten und ist mittlerweile nicht mal mehr aus Denim wegzudenken. Daher verlässt alles, was jetzt nicht passt, dein Hoheitsgebiet. Also achte auf die Passform und auf anschmiegsame Materialien.

Ziel erreicht: Du hast flexible Kleidung, die sich dir anpasst und nicht anders herum. Der Wohlfühlfaktor steigt ungemein, wenn nichts mehr zwickt und zwackt.

 

Ursache Nummer 3, Details machen den Unterschied

Zu viel, zu kompliziert - oder zu langweilig - denn nichts passt an deinen Outfits wirklich zusammen. Wer soll bei dem ganzen Kram denn noch den Überblick behalten?

Methode: Keep it simple. Und dann spiel mit den Details. Kauf diese supervariablen Basics, zum Beispiel einen schwarzen Overall. Weißt du, was ich meine? Tagsüber ziehst du einen Hoodie drüber und gehst in Sneakers. Zum Ausgeh-Outfit wird er mit Highheels, dem Paillettengürtel um die Taille und einer Clutch.

Oder die weiße Bluse, der Klassiker! Businesstauglich mit Bleistiftrock, Pumps und Blazer über die Bluse. Leger kannst du sie beim Stadtbummel über Hosenbund hängen lassen. Oder offen tragen über ein Tanktop als Jackenersatz und noch einen Nietengürtel dazu. Oder du knotest sie kokett zur Betonung der Taille.

Ziel erreicht: Sobald dein Outfit steht, mach ein Spiegelselfie! Klebe die guten Outfits an die Innenseite deiner Schranktür. Inspiriere dich damit immer wieder selbst!

 

Ursache Nummer 4, Fehlkäufe versperren dir die Sicht auf das Schöne

Fehlkäufe gehören zwar ab sofort der Vergangenheit an, doch momentan befinden sich einfach noch zu viele Schrankleichen in deinem Sichtfeld. Sie stören die schöne Aussicht auf deine ausgewählten Outfits, auf deine echten Schätze, die dir ein Lächeln voller freudiger Erwartung aufs Umziehen ins Gesicht zaubern. 

Methode: Dann nichts wie weg damit. Und an der Stelle darfst du ruhig kompromisslos sein. Schaffe Platz und mache Ordung! Finde eine neue Liebhaberin dafür, über E-Bay, Kleiderkreisel, auf Kleidertauschmärkten oder spende sie dem Roten Kreuz. Und bitte ohne schlechtes Gewissen! Und der Schrankinhalt wird nach Farben sortiert, das macht wirklich Kombinierlaune.

Ziel erreicht: Jetzt ist es so wunderbar einfach und übersichtlich, die richtigen Kombis zusammenzustellen. Schon im Schrank fügt sich alles wie von selbst zusammen. Du brauchst sie nur noch überziehen.

 

Also, nochmal zusammengefasst, was können wir tun, um jederzeit im Schrank das richtige Outfit zu finden?

Shopping-Kompass benutzen, schaff dir freie Sicht im Schrank, Spiel mit den Details. Am besten mit wandelbarer Kleidung die dir mehr als eine Tragevariante bietet. Damit macht das Styling einfach mehr Spaß!

Schau gleich mal im Shop nach den wandelbaren und flexiblen Strickteilen, die ich für dich entworfen habe. Basic und doch etwas Besonderes für jeden Anlass.

Probier´s aus und lass mich gerne wissen, wie du es umsetzen konntest und welche Wohlfühloutfits ab heute in deinem Schrank für dich immer greifbar sind.

Deine Kerstin